Es ist Samstag und eigentlich müsste es wie immer ein Rezept von mir geben. Nur heute gibt es nur so ein Halbes. Der Grund ist einfach: Ich arbeite gerade an einem neuen Projekt und zwar an einer veganen, aber auch kohlenhydratarmen Hochzeitstorte. Die “Probiererle” mache ich gerade immer in Form von Cupcakes, damit man sie besser testen kann.
Warum mache ich eine vegane Low Carb Hochzeitstorte und Cupcakes?
Ganz einfach, ich wurde von Bekannten gefragt. Der Bräutigam lebt Low Carb und die Braut vegan, und beide wollen ein Stück von der Torte genießen. Da ich Herausforderungen liebe, habe ich die Aufgabe angenommen. Zu meinem Glück ist die Torte auch nur für 6 Personen und soll kein Konditoren-Meisterstück werden. Aber ich muss gestehen, die Herausforderung ist doch größer als gedacht.
Bisher habe ich nur trockene Kuchen in der Form gemacht, aber noch keine Creme. Jetzt muss ich mich erstmal mit der Materie beschäftigen. Was gibt es alles für Zutaten, was kann ich gut aufschlagen… Ach und schmecken soll es natürlich auch.
Die Aufgabenstellung:
Gewünscht ist eine Himbeer-Creme-Torte mit einem Biskuitboden. Ja, das klingt erstmal nicht so spektakulär. Aber wenn man sich genauer mit der Materie Biskuit beschäftigt, wird einem klar: “Hey, ein normaler Biskuit besteht aus viel Ei, Mehl und Zucker. ” Super, also man ersetze alles im Kuchen durch etwas anderes und hoffe, dass es so schmeckt wie es soll… Genau so habe ich es mir eigentlich nicht vorgestellt. Aber ich habe ja gesagt, dass ich Herausforderungen liebe.
Also ran an Google und recherchieren, wie vegane Biskuitböden funktionieren.
Test 1: Cupcakes
Ich bin auch fündig geworden und habe mich gleich ans umbasteln gemacht. Gut, mein Teig war nicht so schön flüssig, aber egal. Probieren muss man es.
Ich habe den Teig für die Cupcakes also in die Mulden meines Muffinblechs gefüllt und eine halbe Stunde backen lassen. Ja, ein Kuchen kam dabei raus. Lecker ist er auch. Aber an der Biskuit-Konsistenz muss ich noch arbeiten.
Nach dem Abkühlen habe ich die Muffins mit einer Spritztülle ausgehöhlt und mit etwas Himbeergrütze gefüllt. Anschließend habe ich das Loch mit den Teigresten wieder verschlossen.
Zu richtigen Cupcakes gehört eine schöne Haube. Dafür wollte ich eine Creme aus Seidentofu verwenden. Da ich bisher nie damit gearbeitet habe, war ich schon etwas neugierig, aber auch suspekt zu gleich. Denn ich habe Soja mittlerweile fast ganz aus meinem Speiseplan verbannt.
Wer Seidentofu nicht kennt, das ist eine stichfeste Masse aus Sojabohnen, die mich etwas an weichen Schafskäse erinnert. Man soll sie gut für vegane Süßspeisen verwenden können. Ja, man sollte. Denn bei mir wurde das absolut nichts. Die Creme hat weder geschmeckt noch war sie so fest wie gewünscht.
Also nächster Versuch. Die feste Kokosmilch aus der Dose genommen. Mh. Ähnliches Problem. Nicht die passende Konsistenz und der Geschmack ist auch nur mäßig. Da es mittlerweile schon etwas spät geworden ist, habe ich mich für eine schnelle Variante entschieden. Margarine und Puderxucker nach Geschmack zu einer schönen Buttercreme aufschlagen. Etwas Zitrone und Vanille hinzugeben, fertig. Geschmacklich nicht schlecht, aber nicht das was ich ursprünglich erreichen wollte.
Für meine ersten Schritte aber schonmal ok. In der Kombi schmeckt der Himbeer-Cupcake super. Aber er entspricht noch nicht der Aufgabenstellung.
Noch habe ich etwas Zeit und ich werde auch noch vegane Schlagsahne ausprobieren. Ich hoffe, ich werde sie im Biomarkt finden.
Dieses Experiment ist von 2017. Daher kann ich dir auch Teil 2 aus meiner Reihe präsentieren.
Zum Rezept der veganen Cupcakes
Zutaten
100 ml Kokosöl, flüssig | |
200 g Mandelmehl, weiß (entölt) | |
130 g Xylit | |
1 TL Guarkernmehl | |
400 ml Sprudelwasser | |
2 EL Backpulver | |
Etwas Himbeergrütze oder Low Carb Konfitüre | |
250 g Maragarine | |
150 g Pudererythrit | |
Zitronensaft | |
Vanillearoma |
Schritte
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Für den Teig das Kokosöl, das Mandelmehl, 130 g Xylit, das Guarkernmehl, das Sprudelwasser und das Backpulver zusammen zu einem Teig vermengen. Den Teig in die Mulden füllen und für ca. 30 Minuten bei 180° Umluft backen.
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Die Muffins mit einer Tülle aushöhlen und die Himbeergrütze damit füllen.
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Die Margarine mit dem Pudererythrit zu einer Creme aufschlagen. Gegebenenfalls noch etwas Pudererythrit hinzugeben und mit Zitronensaft und Vanillearoma verfeinern.
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Alles in eine Spritztüte mit Sterntülle füllen und auf den Cupcakes verteilen. Zum Schluss bei Bedarf mit einer Himbeere garnieren.
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Tipp: Wer das Küchlein in einer nicht veganen Version backen möchte, kann auch stattdessen das “normale” Biskuit-Rezept von mir verwenden. Und statt Margarine könnt ihr auch Butter verwenden. Die restlichen Schritte bleiben gleich.
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