Das fränkische Schäufele mit Low Carb Kartoffelköße ist ein deftiges Sonntagsessen.

Seit über 5 Jahren lebe ich nun in der fränkischen Hauptstadt Nürnberg doch bisher habe ich mir ein Schäufele immer nur im Restaurant bestellt. Das wollte ich ändern. In Teamarbeit mit meinem Lebensgefährten ging es also los. Da wir keine Ahnung von der Materie hatten, habe ich erstmal das Internet nach den geeigneten Rezepten durchsucht.

Als erstes habe ich, wie viele andere wohl auch bei chefkoch.de geschaut. dort haben wir uns auch für zwei Rezepte entschieden. Ich persönlich habe mich ja schon an Schäufele mit Kraut gewöhnt, doch mein Freund hat mir die Frage gestellt, ob es denn nicht auch schon ein Rezept für Low Carb Klöße gibt. Ich musste sofort an die Low Carb Kartoffelklöße von Bettina Meiselbach (happycarb.de) denken.

Wir hatten also einen Plan!

Angefangen haben wir mit den Vorbereitungen für das Schäufele. Das Rezept hier war unsere Anleitung.

Zuerst haben wir das Schäufele gewaschen und abgetupft. Anschließend wurde in die Schwarte, mit einem sehr scharfen Messer, Rauten eingeschnitten. Mit Salz, Pfeffer und gemahlenem Kümmel haben wir das Fleisch eingerieben und dann in einen Bräter gestellt. Wichtig ist dabei, dass die Schwarte nach oben zeigt.

Dazu haben wir das Suppengrün vorbereitet. Der Sellerie und die Karotten wurden geschält und in grobe Stücke geschnitten. Ebenfalls der Lauch und die Petersilie. Wir haben nur 2 Schalotten in den Bräter gegeben statt den 3 Zwiebeln. Dafür kam noch eine Knoblauchzehe dazu.

Anschließend wurde der Bräter mit der Brühe übergossen, allerdings nur bis zur Hälfte vom Gemüse.

Der Bräter kam anschließend in den vorgeheizten Backofen (unterste Schiene) bei ca. 180° Umluft. 2,5 – 3 Stunden soll so ein Schäufele im Ofen bleiben und dabei im 30 Minutentakt mit dem eigenen Saft übergossen werden.

Das ist aufjedenfall eine sehr lange Zeit für ein Essen aber bisher nicht sonderlich schwer.

In der Zwischenzeit kann man gemütlich mit den Beilagen beginnen. Zuerst sollte man mit dem Blumenkohlpüree für die Klöße beginnen und den Blumenkohl garkochen, abtropfen lassen und anschließend pürieren. Nun abkühlen lassen. (Das haben wir versäumt und mussten später hetzen, aber das Wetter kam uns ja entgegen 🙂 )

Danach haben wir das Bayerisch Kraut vorbereitet. Dafür haben wir uns für dieses Rezept (hier) entschieden. Den Weißkohl haben wir also in dünne Scheiben geschnitten. Da wir kein Schweineschmalz und keinen Apfel im Haus hatten, habe ich improvisiert. Also habe ich Butter in einem großen Topf erhitzt und mit 2 gehäufte Esslöffel Xucker vermischt. Dazu habe ich noch einen Schluck Essig gegeben. Den Weißkohl haben wir dazu gegeben. Dann mit Salz und Pfeffer würzen und mit Brühe aufgießen. (Wir haben 500 ml in den Topf gegeben und nach und nach weitere Flüssigkeit dazugegeben.) Das Kraut nun mit geschlossenem Deckel auf mittlerer Hitze ca. 1 Stunde köcheln lassen. Als das Kraut gar war, wurde mit Essig, Salz und Kümmel abgeschmeckt. Dann warmgestellt.

In der letzten Stunde die Klöße weiter vorbereiten. Dazu wurden alle Zutaten, also der Blumenkohl, die Eier, der Frischkäse, das Guarkernmehl, das Eiweißpulver und ganz wichtig die Kartoffelfasern mit Xucker sowie dem Salz/Gemüsebrühpulver miteinander vermengt. Dann kurz kühl gestellt. Anschließend wurde Teig in acht Klöße geformt und in siedendes Salzwasser gelegt. Die Knödel wurden dann ca. eine halbe Stunde ziehen gelassen.

Als das Fleisch fertig war, wurde der restliche Fond aus Gemüse und Fleischsaft püriert. Da wir fast keine Flüssigkeit im Bräter hatten, haben wir noch mehr Wasser hinzugegeben. Und schon war die perfekte Soße fertig.

Das große Fressen konnte also beginnen.

Unser Fazit:

Wir haben mit den gewählten Rezepten nichts falsch gemacht. Das Fleisch war sehr zart und ist quasi vom Knochen gefallen. Die Kruste war dafür sehr kross und so wie es sein sollte. Leider war der Aufwand für die Kruste etwas mühselig. Ich empfehle also allen die Rauten schon beim Metzger einschneiden zu lassen. Der Rest des “Schaufeltiers” war aber kinderleicht.

Das Kraut war auch sehr lecker, man muss nur aufpassen, dass man es nicht anbrennen lässt, da man die Zeit schnell vergisst. Aber das wird es auch so öfters bei uns geben.

Bei den Klößen war ich ja sehr gespannt was dabei rauskommt. Von der Bettina wollte ich schon öfters etwas nachkochen allerdings habe ich nicht gewusst mit was ich anfangen soll. Die Klöße waren da jetzt schon etwas Außergewöhnliches. Da ich selbst schon mit Kartoffelfasern experimentiert habe, hatte ich alle Zutaten im Haus und musste nicht improvisieren. Die Klöße sehen von außen gut und ja, wie Klöße aus. Wenn man sie allerdings anschneidet stellt man schnell fest, dass sie eine andere Konsistenz haben. Im ersten Moment musste ich an meine Tofu-Erfahrung aus meiner veganen Woche denken und schmunzeln. Doch sie schmecken. Auch nach Kartoffel. Spätestens wenn man sie in die Soße tunkt merkt man keinen Unterschied mehr. Bis auf die Tatsache, dass sie unheimlich satt machen. Ich habe nur einen Kloß, die halbe Portion Bayerisch Kraut und das halbe Schäufele geschafft. Der Rest wird für mich noch eine Mahlzeit geben.

Alles in allem muss ich aber sagen, dass es wirklich ein großer Aufwand für zwei Personen war. Ich denke wir bleiben dabei es im Restaurant zu bestellen. Aber dennoch erfüllt uns das Gefühl unser Schäufele mit Low Carb Kartoffelklöße und bayerisch Kraut gemacht zu haben etwas mit Stolz. Und schwer war es auch nicht. Leider nur langatmig.

Für ein Familienessen ist es aber durchaus eine Option. Vorallem ist es vorteilhaft, dass man weiß was drin ist. Bis auf das Brühepulver ( das kann Spuren davon enthalten) ist das Gericht auch glutenfrei.

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4 Kommentare

    1. Hallo nezu,

      ja, ich wohne in Nürnberg. Vom Lutzgarten habe ich bisher nur gehört. Was macht denn dieses Schäufele zu einem RICHTIGEN?
      Grundsätzlich nehme ich aber gute Restaurant-Tipps gerne an. 🙂 Danke.

    1. Hallo Sarah-Christin,

      bitte entschuldige die späte Antwort. Ich nehme immer das Eiweißpulver von Myprotein. Ich glaube Betty benutzt ein anderes. 🙂

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