Horror Kürbis

So, es ist vollbracht. Das Finale von Franken backt ist vorbei! Alles was vor ca. einem Monat als fixe Idee begann hat mich dank meiner Leser in das Finale gebracht. Es hat viel Spaß gemacht den Horrorkürbis zu backen, aber es war auch nervenaufreibend und leider zum Teil auch etwas frustrierend. Aber immer der Reihe nach.

Ende September haben die Nürnberger Nachrichten zum Backen von Halloween-Torten aufgerufen. Nach Ermutigungen von Freunden habe ich die Herausforderung für die Umsetzung einer Torte angenommen.

Nach einiger Zeit Brainstorming habe ich mit der Torte begonnen. Es hat alles wie am Schnürchen geklappt und ich konnte ganz entspannt meinen Horrorkürbis fertig stellen. Voraussetzung für die Teilnahme am Wettbewerb war das Rezept und zwei Bilder von der Torte. Einmal am Stück und einmal angeschnitten. Gesagt getan und dann hieß es nur noch warten.

Horror Kürbis Anschnitt

Anfang Oktober wurden dann die 30 besten Torten bekannt gegeben, für die die Leser abstimmen konnten. Und meine war auch dabei! Ich habe mich tierisch gefreut und einen Aufruf bei Facebook gestartet. Ich bin so überrascht und glücklich über die vielen Leser gewesen die mich unterstützt haben.

Nach einer Woche stand fest: Ich war im Finale und nicht nur das, sondern mit über 500 Stimmen sogar auf Platz 1!! 

Ich muss hier nochmal ein großes DANKE an alle meine Unterstützer ausrichten! Denn damit hatte ich nicht gerechnet, schließlich war die Konkurrenz auch sau stark.

Das Finale sollte mit den besten 10 Kandidaten auf der Consumenta in Nürnberg stattfinden. Dazu sollte die Torte noch einmal gebacken werden und vor Ort verköstigt werden.

Da beim ersten Mal alles geklappt hat, war ich mir sicher, dass es auch diesmal wunderbar funktioniert. Aber leider wurde das Backen vom Kuchen eine Katastrophe. Mir misslangen einige von meinen Biskuit-Böden, obwohl ich bei dem Kuchen sehr geübt bin. Mittlerweile glaube ich sogar, dass es an meinem Backofen liegt. Dann wurde meine Ganache nicht fest. Das Marzipan wollte bei den letzten Modellierarbeiten nicht mehr kleben und zu guter letzt hat die Gelatine gezickt. Nervlich angeschlagen wurde der Kuchen kurz vor knapp fertig.

Und dann ging es auch schon auf die Messe. Bei Sturm ging es über den Parkplatz. Aber dank großer Transportbox ist dem Kuchen selbst nichts passiert.

Am Veranstaltungsort angekommen habe ich schon meine tolle Konkurrenz gesehen. Alle Torten vor Ort waren toll, sauber gearbeitet und ich kam mir mit meiner Torte etwas verlegen vor.

Auf der Bühne angekommen, wurden erstmal Fotos von uns und unseren Torten gemacht. Eigentlich habe ich mir vorgestellt, dass wir uns dann zu unseren Angehörigen setzen können und alles in Entspannter Atmosphäre genießen können.

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(Bild von nordbayern.de, © Eva Orttenburger)

Aber nein, wir blieben alle auf der Bühne stehen und zwei Moderatoren begleiteten die Show. Insgesamt 4 Juroren testeten dann die Kuchen nach und nach. In verschiedenen Katorien wurden die Torten bewertet: Aussehen, Kreativität und Geschmack.

Nach kurzer Überbrückungszeit war klar wer die ersten drei Plätze waren. Die restlichen Platzierungen wurden nicht genannt. Vielleicht auch weil jeder der Teilnehmer viele Stunden an einer Torte saß und man keinen „letzten“ Platz vergeben wollte.

Aber letzten Endes kann ich sagen: Ich war nicht unter den ersten Drei. Ob ich auf dem letzten Platz gelandet wäre, weiß ich nicht. Aber es gibt allein schon drei Gründe weswegen mein Kuchen nicht gewinnen konnte:

  1. Ich war selbst nicht zufrieden mit der Torte. Da ich schon wusste, dass es besser geht. Wie hätte es dann bei anderen wirken sollen. Aber ich habe mein Bestes zu dem Zeitpunkt gegeben und nicht vorher aufgegeben.
  2. Die Jury. Ich habe oben geschrieben es war auch Frust dabei. JA, das war es. Und zwar bei einem der Jury-Mitgliedern. Ich wusste, dass ich keine Chance habe, sobald sich Jemand dem zuckerfreien Thema verschließt. (Das habe ich ja leider oft.) Und dann gab es da tatsächlich ein Jury-Mitglied der Bäcker von Beruf ist. Ich kannte ihn bisher nicht. Und bin mir auch nicht sicher ob man ihn kennen muss. Nach dem ich meinen Kuchen vorgestellt hatte, erläutert habe was in meinem Kuchen drin ist, bin ich wieder zu meinem Platz gegangen. Dann kam meine Aussage die mich etwas geärgert hat: Er hat die Spitze fallen lassen, dass der Kuchen sehr mächtig und gehaltvoll schmeckt und so der Sinn von Low Carb verloren geht. Moment: Setzen 6, Thema verfehlt!! Leider hatte ich da bereits das Mikro nicht mehr bei mir. Ich glaube, ich hätte ihm umgerechnet wo alleine weniger Kalorien drin sind, aber dafür mehr Nährstoffe (die nun mal satt machen.) Aber gut, dann wurde mir klar, dass ich eigentlich keine Chance mehr habe. Das finde ich schade, vor allem weil man meinen könnte, dass Menschen aus dem Berufsstand sich langsam aber sicher weiterentwickeln sollten. Die Eiweißbrote im Supermarkt scheinen ja nicht ohne Grund zu Boomen. Aber nein, da wird sich lieber über den Verfall des Handwerks beklagt…  Grrr… Gut genug aufgeregt.
  3. Die anderen Torten waren einfach gigantisch!!! Im Vorfeld habe ich schon gehört, dass einige Kandidaten aus dem Vorjahr unzufrieden über die damaligen Gewinner waren. Ich persönlich muss sagen, dass die Gewinner aus gutem Grund gewonnen haben. Die Torten waren super ausgearbeitet, sahen Klasse aus und scheinen auch geschmeckt zu haben. Ich gönne es ihnen.

Mein Fazit:

Es war aufjedenfall mal eine Erfahrung bei dem Backwettbewerb mit zu machen. Aber ich denke ich werde es nicht wieder tun. Die Zeit ist noch nicht reif. Ich kann mir sogar vorstellen, dass mein Kuchen fad geschmeckt hat, wenn man davor 8 zuckersüße Fondant-Torten getestet hat reference. Vielleicht ist das doch ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen. Aber für den Aufwand backe ich lieber für meine Freunde und meine Leser hier auf meinem Blog.

Zum Schluss möchte ich mich auch noch bei Melanie, Julia, Daniel und vor allem meinem Freund bedanken die mich vor Ort unterstützt haben. Das hat mich wirklich sehr gefreut! Und wie schon gesagt ein großes Danke an alle meine Leser die für mich gestimmt haben. So wurde ich zumindest Gewinner der Online-Abstimmung und konnte zeigen, dass ich die besten Fans habe!

Das Rezept vom Horrorkürbis gibt es natürlich auch:

 

Zuerst mit dem Schoko-Biskuit beginnen (dieser wird der Kürbis), dafür werden benötigt:

  • 10 Eier
  • 250 g Xucker
  • 2 Päckchen Backpulver
  • 80 g Mandelmehl
  • 40 g Kakaopulver
  • 8 EL Rum
  • Gugelhupfform ca. 25 cm

Aus den Zutaten werden 2 Kuchen gebacken. Dazu erstmal 5 Eier nehmen und diese trennen. Das Eiweiß mit etwa 75 g Xucker zu Eischnee verarbeiten. Dann das Eigelb mit 50 g Xucker und 4 Esslöffel Rum schaumig aufschlagen. 40 Gramm Mandelmehl mit 20 g Kakaopulver und einem Päckchen Backpulver vermengen. So, dass keine Klümpchen übrig bleiben.

Die Eigelb-Masse unter den Eischnee heben. Dann Löffelweise das Mehlgemisch unterheben. Ganz vorsichtig. Die Gugelhupf-Form einfetten und den Teig gleichmäßig einfüllen. Nun in den vorgeheizten

Backofen bei 160° Umluft geben und eine halbe Stunde backen lassen.

Anschließend den Kuchen abkühlen lassen und stürzen. Den Kuchen vorsichtig aus der Form lösen. Dann die Kuchenform reinigen und den 2. Biskuit auf die selbe Art zubereiten. Wenn beide Kuchen abgekühlt sind, die Ganache vorbereiten.

Dazu wird benötigt:

  • 300 ml Sahne
  • 400 g Schokodrops z. B. Von Xucker (Low Carb)

Die Schokodrops in der Sahne und über dem heißen Wasser bad langsam unter ständigem rühren und bei mittlerer Hitze schmelzen lassen. Die Schoko-Masse mit einem Pürierstab aufschlagen.

Einen der beiden Gugelhupf mit der oberen Seite nach unten auf eine Kuchenplatte legen. Dann mit Ganache bestreichen und den oberen Kuchen darauf legen, so dass die breiten Teile sich berühren. Den Kuchen so positionieren, dass die Wölbungen zueinander passen.

Oben einen 2 – 3 cm tiefen „Ring“ herausschneiden. Der Rand an der Seite sollte noch etwa 2 cm dick sein. Den Kuchen nun gleichmäßig mit Ganache bestreichen und Unebenheiten ausbessern. Die Ganache trocknen lassen.

Nun den hellen Biskuit vorbereiten. Dazu werden benötigt:

  • 5 Eier
  • 125 g Xucker
  • 80 g Mandelmehl
  • 40 g Eiweißpulver
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 4 EL warmes Wasser
  • 1 Kuchen in Form eines Halbkreises oder eine hohe Springform

Die Zutaten wie beim Schoko-Biskuit anrühren. Dazu werden die Eier getrennt. Das Eiweiß mit 75 g Xucker steif geschlagen und das Eigelb mit dem restlichen Xucker sowie dem Wasser schaumig geschlagen.

Das Mandelmehl mit dem Eiweißpulver und dem Backpulver vermengen. Anschließend das Eigelb-Gemisch unter den Eischnee heben. Dann das Mehl löffelweise unter den Teig heben.

Den Teig in eine eingefettete Form geben und bei 160 Umluft 30 Minuten backen lassen. Den Kuchen abkühlen lassen.

Anschließend den Kuchen in die Form eines Gehirns, bzw. zu einem Oval schneiden. Dazu sollte die Öffnung des „Kürbis“ beachtet werden.

Die Kuchenreste in eine Schüssel geben und zerkrümeln. Anschließend mit 3 Esslöffel Mandelmus und Puderxucker nach Geschmack verkneten. Nun zu ca. 2 cm große Kugeln formen. Die Kugeln erstmal zur Seite legen.

Das zukünftige Gehirn einmal in der Mitte durchschneiden und mit etwas zuckerfreier Marmelade nach Wahl (ich habe Johannisbeer-Gelee verwendet) eine Seite einstreichen. Anschließend den Deckel wieder darauf legen.

Nun die Ganache für das Gehirn zubereiten, dazu wird benötigt:

  • 150 g weiße Schokodrops
  • 100 ml Sahne

Die weiße Ganache ebenso wie die dunkle schmelzen und mit dem Pürierstab aufschlagen. Den ovalen Kuchen auf ein Backpapier legen. Nun den Kuchen gleichmäßig mit Ganache eindecken und in den Kühlschrank geben. Die Ganache aber nicht in den Kühlschrank stellen, sondern immer wieder rühren damit sie nicht fest wird.

Wenn die Ganache um den Kuchen getrocknet ist, heraus holen und umdrehen. Nun auch den Boden einstreichen und eventuelle unschöne Kanten entfernen. Die Ganache wieder trocknen lassen.

Nun das Marzipan herstellen, dazu wird benötigt:

  • 300 g Mandelmehl, weiß
  • 350 g Puderxucker
  • 150 ml Wasser
  • 3 TL flüssiges Kokosöl
  • Etwas Rum oder Rosenwasser

Alle Zutaten für das Marzipan vermengen. Bis ein gleichmäßiger Teig entstanden ist. Nun etwa die Hälfte aus der Schüssel holen und in eine Frischhaltefolie einwickeln.

Den restlichen Teig mit Lebensmittelfarbe Orange einfärben.

Das orangene Marzipan so dünn wie möglich auf einer Silikonmatte ausrollen. Damit es nicht so klebt, mit Puderxucker bemehlen. Falls nötig mit Hilfe der Matte das Marzipan über den dunklen Biskuit (Kürbis) Stülpen. Nun gleichmäßig und sauber eindecken. In der Mitte ein Loch hineinschneiden. Damit man den Kürbis noch füllen kann.

Bei Bedarf mit etwas Wodka und Lebensmittelfarbe Farbakzente setzen. Dazu mit einem Pinsel wässrige Linien auftragen und verlaufen lassen.

Den Kürbis-Kuchen zur Seite stellen. 2/3 des restlichen Marzipans aus der Folie holen und dünne Würste formen. Das Gehirn der Länge nach leicht einritzen damit man eine kleine Linie hat. Nun zuerst eine Seite mit den Würsten bekleben. Immer im Slalom und um die anderen Linien

herum. Bis die eine Seite komplett beklebt ist. Nun das mit der anderen Seite wiederholen. So entstehen die 2 Hälften. Falls die Masse nicht so gut hält, einfach etwas Xuckerwasser darunter aufstreichen. Das Gehirn bei Seite legen.

Die restliche Marzipanmasse wieder dritteln und 2/3 davon dünn ausrollen und Vierecke schneiden. Die Kuchenkugeln in die Vierecke einwickeln und nochmal gleichmäßig zu Kugeln formen. Die übrig gebliebene Marzipanmasse grün einfärben und dünn ausrollen. Nun etwa 2 cm große Kreise ausstechen und auf die Kugeln kleben.

Die Marzipanreste schwarz einfärben und kleine Pupillen formen. Diese dann auf die Augen kleben.

Nun sind die Einzelteile fast fertig. Ein Teil der Augen in Öffnung des Kürbis legen.

Zur Probe das Gehirn positionieren und die Augen oben hinlegen.

Jetzt das Kunstblut anrühren dazu wird benötigt:

  • 150 g Xucker
  • 300 ml Wasser
  • Lebensmittelfarbe, rot
  • 1 Päckchen gemahlene Gelatine
  • Für den Geschmack etwas Aroma, Kirsche z. B.

Das Wasser in einen Topf geben. Dann die Lebensmittelfarbe und den Xucker dazu geben. Alles Aufkochen. Die Gelatine nach Packungsanweisung quellen lassen. Dann zum Xucker masse geben. Etwas Aroma hinzugeben und aufkochen lassen. Anschließend vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Man sollte das Kunstblut aber immer im Auge behalten damit es nicht fest wird. Wenn es zu flüssig ist, einen Teil in die Öffnung gießen damit die Augen vom Blut eingeschlossen sind. Das Gehirn darauflegen und mit Kunstblut einstreichen und begießen. Das Blut darf gerne über den Kürbis laufen. Mit den Augen verzieren. Eventuell die Augen noch in das Blut legen.

Wenn die Gelatine fest ist, kann der Kuchen serviert werden.

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5 Kommentare

  1. Dein Horrorkürbis ist ja der Wahnsinn!! Da schüttelt es mich kräftig und trotzdem würde ich ihn gern probieren…. wenn auch nicht die Glubschaugen!
    Lass dich nicht unterkriegen, Zauderer gibt es überall….
    Liebe Grüße
    Gabi

  2. Liebe Diana,
    dein Kürbis sieht nicht nur super aus, er ist auch low carb. Um wie viel schwieriger es ist eine solche Torte ohne Mehl und Zucker zu backen kann eben nur jemand nachvollziehen, der es schon mal versucht hat. Eigentlich sollte es dafür Extrapunkte geben.
    Was du hier geschaffen hast ist ganz große Klasse!!!

  3. Ich muss wirklich sagen, Hut ab vor deinem Horrorkuchen 🙂 und Hut ab, dass du die die unqualifizierten Aussagen des Bäckers locker wegstecken kannst. Ich bin so ein Mensch, ich würde mich da vermutlich noch Jahre drüber aufregen… ?

    Deine Low Carb Backwerke sind allesamt große Klasse und mit dem ganzen Zuckerplunder wirklich nicht zu vergleichen. Denn gegenüber deiner tollen Kuchen und Torten wäre es nicht nur ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen, sondern zwischen einer geilen Ananas und einer schnöden Rosine, wovon du aber nicht die Rosine wärst. 😉

    Ganz liebe Grüße ?

    1. Hallo Bine,

      vielen Dank für deine tollen Worte! Ich muss gestehen, ich habe mich auch lange über den Bäcker aufgeregt. Aber der Blogbeitrag war doch ein gutes Ventil. 🙂

      LG
      Diana

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