Ausgecheckt: Low Carb und Festival
Die Festival-Saison startet wieder! Wie jedes Jahr sind Festivals für mich Pflicht, denn ich fühle mich einfach pudelwohl mit guter Musik, vielen tollen Menschen und interessanten Gesprächen. Zum Festival-Dasein gehört Ausgelassenheit einfach dazu! Ja nur… die Low-Carb-Ernährung spricht nun nicht immer für Ausgelassenheit, zumindest nicht, wenn man außer Haus isst. Genau das ist der Grund weswegen ich mir in den letzten Jahren das ein oder andere überlegt habe.
Geht Low Carb und Festival überhaubt?
Ja, das geht. Aber es ist nicht immer sehr einfach. Grundsätzlich sollte man sich überlegen ob man zwischen den Fressbuden und anderen Verlockungen das Ganze überhaupt durchziehen möchte. Denn es wird schwer…
Ich habe im ersten Jahr aus meiner Angst, vor meinem Langzeitwert, alles knallhart durchziehen wollen. Dazu musste natürlich ein Plan her.
Zuallererst sollte man sich Informationen zum Festival einholen. Was gibt es vor Ort zu Essen, und darf man auf dem Campingplatz grillen? Was gibt es zu trinken, muss ich bei Wasser bleiben oder gibt es Cola-Light?
Das sind alles so Dinge die man im Vorfeld herausfinden kann. Aber nicht alles. Darum sollte man sich eher auf das Schlimmste gefasst machen. Ich mein im Notfall gibt es immer eine Bockwurst ohne Brötchen, aber das ist nun auch nicht immer das Wahre.
Was ist auf dem Campingplatz erlaubt?
Wenn grillen auf dem Campingplatz erlaubt ist, habt ihr natürlich volle Auswahl. Denn in den ersten beiden Tagen könnt ihr so nach Lust und Laune das auf den Grill werfen was ihr wollt. Mein Tipp damit das Fleisch länger hält: Friert es bis zur Abfahrt ein und legt es dann in eine Kühlbox. So sollte das Fleisch ein bis zwei Tage halten.
An Gemüse nehme ich das mit, was nicht so sensibel ist. Kleine verzehrfertige Möhren, Paprika und Gurken sind bei mir z. B. immer vorne mit dabei. Die kann ich auch pur genießen.
Brot oder auch Brotsticks backe ich mir vorher und nehme das dann mit. Wer keine Lust auf backen hat, dem empfehle ich fertiges Eiweißbrot.
Zum Frühstück könnt ihr den Grill auch wieder anschmeißen. Nehmt eine kleine Pfanne mit und macht euch Rührei mit Speck. Ich gebe zu das ist etwas dekadent, aber machbar. Auch hierfür gilt es, die Eier immer in der Kühlbox aufzubewahren.
Wer keine Lust darauf hat, aber trotzdem Rührei will, der kann auch an den Frühstücksständen schauen. Hier gibt es mittlerweile sehr häufig Rührei mit Schinken.
Ideen für den süßen Zahn!
Wer eher der/die Süße zum Frühstück ist, kann sich ein paar Muffins mitnehmen. Hierbei empfehle ich eher trockene wie zum Beispiel meine Schoko-Chia-Muffins. Die habe ich übrigens auch gemacht als es zum Zelten ging. 🙂
Wer noch weitere Muffin-Rezepte sucht kann hier auch mein Muffinbuch durchstöbern.
Grillen verboten, was nun?
Jetzt habe ich geschrieben, WENN man grillen darf. Ja, ich hatte tatsächlich schon Festivals auf denen ich nicht grillen durfte. Dann musste ich umdisponieren. Meistens gehen in dem Fall trotzdem Gaskocher, die gibt es dann auch mit Grillaufsatz. Von dem her könnte man dann darauf im kleinen grillen.
Wer aber keinen Gasgrill hat sollte sich sonst auf kalte Speisen und Vesper orientieren. Wie schon geschrieben Brot oder Brotsticks sind für den Fall gut, auch wie oben schon geschrieben das Gemüse oder für die Süßen die Muffins.
Ich empfehle dann noch eine Stangensalami, kleine Salami-Sticks oder Büchsenwurst, da diese auch ungekühlt gelagert werden können. Auch gekochte Eier sind hierfür geeignet. Wer bedenken hat, der kann die gekauften Eier nutzen, denn durch den Lack sind sie länger haltbar.
Mittlerweile habe ich auch die ein oder anderen Suppen im Supermarkt entdeckt, die nur sehr wenige Kohlenhydrate haben. Wer keine Probleme mit Fertigprodukten hat, kann hier einmal schauen. Ich bin bisher beim Marktkauf oder Edeka fündig geworden.
Alternativ koche ich mittlerweile gerne Eintöpfe ein. Dann weiß ich was drin ist und das Essen ist nicht empfindlich. Leider ist Glas nicht immer erlaubt, daher habe ich nun ein wenig recherchiert und sogenannte „Dauerdosen“ entdeckt mit denen man ebenso optimal einwecken kann.
Ich empfehle euch aber unbedingt eine Kühlbox mitzunehmen, diese sollte dann am besten im Vorzelt aufbewahrt werden, da es dort oft kühler ist.
Ich will aber auch Snacks zum Knabbern!!
Klar, wenn abends alle knabbern will man auch. Ich empfehle hierbei wieder die Salami-Sticks, Nüsse, Low Carb Kekse oder einfach die Schweinekrusten. Ich weiß daran scheiden sich die Geister, aber es ist nunmal der beste Ersatz für Chips. Ihr könnt euch natürlich auch im Internet umsehen. Wirsing Chips oder auch Brotchips eignen sich auch hierfür.
Wer keine Angst vor einem Apfel hat kann die auch mitnehmen. Ich liebe es, den ein oder anderen Apfel auf dem Festival zu essen. Auch schon früher vor der Ernährungsumstellung. Ein Apfel ist übrigens auch sehr dankbar in der Aufbewahrung.
Festival und Alkohol:
Jahaa, was wäre ein Festival ohne Alkohol. Klar geht es ohne, aber es muss ja nicht sein. Wenn wir ehrlich sind gehen wir nicht auf ein Festival um abzunehmen. Dann können wir auch Alkohol trinken. Aber nicht jeder Alkohol ist zu empfehlen, denn leider findet man oft viel Zucker in den Getränken. Bier und Wein fällt so leider aus. Von den Cocktails an den Ständen brauchen wir garnicht reden. Aber was geht dann?
Schnaps wie Obstler, Wodka, Rum und Whisky haben keine Kohlenhydrate. Das heißt schnapseln könnt ihr weiterhin. Nur bei den Mischgetränken müsst ihr aufpassen. Mein Arzt hat damals zu mir gemeint, dass ich froh sein sollte, dass ich in der heutigen Zeit lebe. Denn so mache ich mir einfach einen Rum-Cola-Light. Oder Wodka Lemon Zero… oder, oder, oder. Hier ist der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Ich nehme mir zum Beispiel gerne auch zuckerfreie Sirups mit oder das Getränkepulver Bolero. Der Vorteil von Bolero ist übrigens, dass ihr es auch mit aufs Gelände nehmen könnt. So braucht ihr nicht nur Wasser trinken. Wenn ich aber gerne etwas mit „Schuss“ möchte, bestelle ich mir einfach einen Wodka mit Sprudel und gebe dann etwas vom Sirup oder Bolero hinzu.
Leider sind nicht alle Stände so flexibel. Das müsst ihr austesten.
Nachtrag: Ein kühlendes und trockenes Weißweinschorle geht auch.
Wer lieber Liköre mag, kann übrigens noch einen Low Carb Likör ansetzen. Das Rezept gibt es hier:
ABER VORSICHT!
Alkohol senkt den Blutzuckerspiegel. Das heißt ihr werdet leider nicht so viel vertragen wie eure Freunde. Ein besonderer Hinweis gilt hier natürlich für Diabetiker. Die sollten in dem Fall besser mal Pommes essen… Denn mit Unterzucker sollte man auch nicht spaßen.
Mein Fazit:
Ein Festival mit wenigen Kohlenhydraten kann man überstehen, aber nicht leicht. Man sollte sich nicht auf die Stände verlassen, denn da sieht es oft mau aus. Was habe ich schon geflucht, weil ich das Spanferkel mit Krautsalat wollte und die mir sagen mussten, dass es das nur noch im Brot gibt. Oder als ich einfach nur Rum ohne alles wollte, und die sich geweigert haben. Oder als nur noch der Asiastand in der letzten Nacht offen hatte…
Wenn ihr nun festgestellt habt, dass das hier alles etwas fleischlastig war, dann muss ich euch zu stimmen. Ich habe es schon mit vegetarischen Aufstrichen versucht, die wurden allerdings schnell schimmelig. Dann gibt es noch Käse den man naschen kann aber am besten hält Fleisch. Ähnlich ist es auch an den Ständen, WENN ihr da mal was findet, (zugegeben, es wird auch immer mehr) dann ist es meistens mit Fleisch. Alles andere wird oft mit Kartoffeln oder Brot gereicht.
Ich empfehle: Plant eure Tage mit dem Essen durch. Macht Einkaufslisten mit genauen Mengen. Dann kommt ihr gut über die Runden. Ob ihr allerdings nach 1 – 2 Tagen immer noch Lust habt so standhaft zu bleiben müsst ihr entscheiden. Ich denke die ein oder andere Verfehlung wird euch keiner verübeln. Denn denkt immer daran, ihr seid da um Spaß zu haben.
Hier noch das ein oder andere was ihr zum Festival mitnehmen könnt: